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Die Kinder- und Jugendärzte verlangen einen besseren Jugendschutz bei dem geplanten Gesetz zu der Legalisierung von Cannabis. Das menschliche Hirn sei bis zum 25. Lebensjahr noch nicht vollständig ausgereift, sagte der Chef des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der "Rheinischen Post" vom Donnerstag. "Regelmäßiger Cannabiskonsum kann bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen irreparable Hirnschäden verursachen, bis hin zu einer dauerhaften Einschränkung der intellektuellen Leistungsfähigkeit und der sozialen Kompetenz."
Die Schutzmaßnahmen für unter 21-Jährige müssten deutlich strenger sein als für ältere Erwachsene, sagte Fischbach. Die am Dienstag von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag vorgestellten Eckpunkte zur Cannabis-Legalisierung sehen vor, für Konsumenten unter 21 Jahren eine mögliche Obergrenze für den Cannabis-Wirkstoff zu prüfen. Fischbach sagte, er hoffe, dass dabei herauskomme, dass eine Staffelung nach dem Alter erforderlich ist.
Der Verbandschef mahnte zudem eine Regelung an, um die Weitergabe von legal erworbenem Cannabis an Jugendliche unter 18 zu unterbinden. Mit einer Legalisierung würde das viel häufiger passieren - mit dramatischen Folgen für die Gesundheit der Jugendlichen. "Uns als Kinder- und Jugendärzten wäre es lieber, wenn die Cannabis-Legalisierung nicht kommt", fügte Fischbach hinzu.
Zum möglichen Preis des künftig legal zu kaufenden Cannabis sagte Lauterbach in der Sendung RTL Direkt, derzeit koste ein Gramm auf dem Schwarzmarkt ungefähr zehn Euro. Der Preis für das legale Produkt dürfe "nicht viel höher und nicht viel niedriger sein". Es sei aber noch nicht absehbar, wie sich der Preis verändern werde. Lauterbach rechnet damit, dass die Legalisierung im Jahr 2024 kommen könnte.
Lauterbach verteidigte seine Pläne gegen Kritik. Ein unreguliertes Produkt, wie es derzeit auf dem Schwarzmarkt zu haben sei, mit einer teils toxischen Dosierung, habe nur Nachteile, sagte er am Mittwoch in den ARD-Tagesthemen. 25 Prozent in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen hätten im letzten Jahr gekifft, sagte Lauterbach. Somit sei eine Legalisierung von Cannabis mit einer niedrigen THC-Dosierung der bessere Weg im Vergleich zu einem vollständig unkontrollierten Handel wie gegenwärtig.
Lauterbachs Konzept sieht vor, dass Erwerb und Besitz von bis zu 20 bis 30 Gramm straffrei sein sollen. Lieferung und Vertrieb sollten nur innerhalb eines lizenzierten und staatlich kontrollierten Rahmens zugelassen werden.
J.P.Estrada--TFWP