Goldpreis
16.6000
Der designierte britische Premierminister Rishi Sunak soll am Dienstagvormittag offiziell sein Amt übernehmen. Wie der Sitz des Premierministers in der Londoner Downing Street 10 am Montag mitteilte, wird zunächst die scheidende Regierungschefin Liz Truss ihre letzte Kabinettssitzung leiten und daraufhin bei König Charles III. ihren Rücktritt einreichen. Der Monarch werde dann Sunak als ihren Nachfolger ernennen.
Sunak soll sich demnach am Dienstag um 11.35 Uhr Ortszeit (12.35 Uhr MESZ) erstmals als Premierminister an das britische Volk wenden.
Der 42-jährige Konservative hatte am Montag die nötige Rückendeckung von der Mehrheit der Abgeordneten seiner Partei im Unterhaus erhalten. Sunak tritt die Ämter als konservativer Parteichef und britischer Regierungschef nach dem angekündigten Rückzug seiner Vorgängerin Truss an. Truss hatte am Donnerstag nach nur rund anderthalb Monaten im Amt ihren Rückzug verkündet.
Sunak war von 2020 bis vergangenen Juli Finanzminister, bevor er aus Protest gegen zahlreiche Affären des damaligen Amtsinhabers Johnson zurücktrat und damit zum vorzeitigen Ende von dessen Amtszeit beitrug. Anfang September war Sunak im Rennen um Johnsons Nachfolge gegen Truss unterlegen. Damals hatte die konservative Parteibasis über den Chefposten abgestimmt.
Unter anderem hatten Truss und Sunak heftig über die Finanz- und Steuerpolitik gestritten. Genau diese Finanz- und Steuerpolitik wurde Truss dann nach ihrem Amtsantritt als Premierministerin zum Verhängnis. Ein von ihrer Regierung geschnürtes Entlastungspaket sorgte für Panik an den Finanzmärkten, zwang Truss zu mehreren Volten - und letztlich am vergangenen Donnerstag zum Rückzug.
Einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Ipsos zufolge fordern indes nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen 62 Prozent der britischen Wähler Neuwahlen. Daten von Yougov ergeben, dass der Vorsitzende der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, in 389 Wahlkreisen von einer Mehrheit der Wähler als "bester Premierminister" betrachtet wird - während Sunak nur in 127 Kreisen auf eine Mehrheit komme.
P.Grant--TFWP