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Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich nach russischen Regierungsäußerungen über Szenarien mit einer radioaktiven "schmutzigen Bombe" in der Ukraine tief besorgt gezeigt. Der Westen müsse geschlossen zum Ausdruck bringen, dass jeder Einsatz derartiger Nuklearwaffen ein "Überschreiten von roten Linien" wäre, sagte Lambrecht am Montag.
"So etwas darf nicht geschehen", sagte Lambrecht bei einem Besuch beim Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr im baden-württembergischen Calw. Sie betonte zugleich, dass solche Drohungen "keine Auswirkungen" auf die deutsche Unterstützung für die Ukraine hätten. "Wir stehen weiter hinter der Ukraine."
Russland Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte am Sonntag in Telefonaten mit Verteidigungsministern aus mehreren Nato-Staaten die Sorge geäußert, die Ukraine könne den Einsatz einer "schmutzigen Bombe" vorbereiten. Darunter wird ein konventioneller Sprengkörper verstanden, der bei seiner Explosion radioaktives Material in der Umgebung verteilt und diese verstrahlt.
Die Ukraine und die USA hatten den Vorwurf sofort als absurd zurückgewiesen. Die Äußerung Schoigus nährte aber die Befürchtung, Russland könne seinerseits den Einsatz einer derartigen Waffe planen.
Lambrecht nannte die Äußerungen einen "unerhörten Vorwurf" gegenüber der Ukraine, für den es "null Anhaltspunkte" gebe. Es sei wichtig, dass der Westen diese Behauptung "deutlich" zurückweise und zugleich die Botschaft aussende, dass er weiter hinter der Ukraine stehe, sagte sie.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte, die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) werde Experten in die "friedlichen Anlagen in der Ukraine" senden, denen Russland "bertrügerischerweise vorwirft, schmutzige Bomben zu entwickeln".
IAEA-Chef Rafael Grossi habe seine Einladung angenommen. "Anders als Russland war und bleibt die Ukraine immer transparent", sagte Kuleba. "Wir haben nichts zu verbergen", fügte er hinzu.
Russland erneuerte derweil am Montag seinen Vorwurf. Die Ukraine sei "in der abschließenden Phase" der Herstellung, erklärte Generalleutnant Igor Kirillow, der in der russischen Armee für radioaktive, biologische und chemische Substanzen zuständig ist. "Nach unseren Informationen haben zwei ukrainische Institutionen spezifische Instruktionen zur Herstellung der sogenannten schmutzigen Bombe erhalten", erklärte Kirillow.
Ziel des ukrainischen Handelns sei es, "Russland zu beschuldigen, Massenvernichtungswaffen in der Ukraine einzusetzen und eine gewaltige anti-russische Kampagne in der Welt zu starten", fügte er hinzu.
L.Rodriguez--TFWP