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Nach einer von Donald Trump und seinen Republikanern verbreiteten Verschwörungserzählung über Migranten in der Stadt Springfield im US-Bundesstaat Ohio hat es dort am Donnerstag eine Bombendrohung gegeben. Das Rathaus und eine Grundschule seien geschlossen worden, teilte die Stadtverwaltung im Online-Netzwerk Facebook mit. Die Warnung sei am Morgen per E-Mail eingegangen. Derzeit werde versucht, den Urheber der E-Mail ausfindig zu machen.
Die Kleinstadt Springfield ist in den Schlagzeilen, seit Vertreter der Republikanischen Partei Falschbehauptungen über den Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren dort durch haitianische Migranten in Onlinenetzwerken geteilt und damit Ängste vor Einwanderern geschürt hatten.
Die Behörden der Stadt hatten mehrfach erklärt, derlei Anschuldigungen hätten keine Grundlage. Dennoch griff Trump dies im TV-Duell mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris wieder auf und behauptete, die Einwanderer würden die Hunde und Katzen der Bewohner von Springfield essen. Ungeachtet der Bombendrohung verbreitete Trump die falsche Geschichte weiter in seiner Onlineplattform und erklärte, Ohio werde von "illegalen Migranten, zumeist aus Haiti, überschwemmt".
Das Weiße Haus reagierte am Donnerstag und warnte, derlei Rhetorik könne die Menschen vor Ort gefährden. "Diese Art von Desinformation ist gefährlich, weil es Menschen geben wird, die es glauben, egal wie lächerlich und dumm das ist", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Und diese Menschen könnten daraufhin zu Handlungen verleitet werden, "bei denen jemand verletzt werden könnte".
Einwanderung ist ein wichtiges Thema bei der Präsidentschaftswahl am 5. November. Der Rechtspopulist Trump setzt im Wahlkampf auf eine drastische migrantenfeindliche Rhetorik.
Springfield hat rund 58.000 Einwohner und in den vergangenen Jahren eine Zunahme von Zuwanderern aus Haiti verzeichnet. Eine Lokalzeitung schätzte deren Zahl auf 10.000 bis 15.000. Der Karibikstaat Haiti wird seit Jahren von politischem Chaos und Bandengewalt vor allem in der Hauptstadt Port-au-Prince heimgesucht, was viele Menschen in die Flucht treibt.
J.Ayala--TFWP