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Die ersten Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie sind weitgehend ergebnislos geblieben. Die ersten Gespräche für die rund 69.000 Beschäftigten des Sektors in Sachsen hätten keine Annäherung gebracht, erklärte der zuständige IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze am Mittwoch. Der bayerische IG-Metall-Chef Horst Ott verteidigte die Lohnforderung von sieben Prozent. Der Arbeitgeberverband Berlin-Brandenburg verwies auf die "sehr schwierige Lage der Branche".
"Alle relevanten Wirtschaftsdaten zeigen nach unten, ob Produktion, Aufträge oder Investitionen", erklärte der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite in Berlin und Brandenburg, Stefan Moschko. "Hinzu kommen die strukturellen Herausforderungen für unsere Unternehmen - teure Energie, überbordende Bürokratie, steigende Steuern und Abgaben und die Transformation hin zum klimaneutralen und digitalen Wirtschaften." Die Sieben-Prozent-Forderung der IG Metall sei da "völlig unangebracht".
Bayerns IG-Metall-Chef Ott widersprach. Höhere Löhne seien ein Wirtschaftsfaktor, die Wirtschaft brauche eine starke Inlandsnachfrage und das seien die Menschen, sagte der Gewerkschafter am Mittwochmorgen im Bayerischen Rundfunk. "Und wir vertreten diese Menschen mit unseren Lohnforderungen." Für die schwierige wirtschaftliche Lage der Branche machte er Management- und strategische Entscheidungen verantwortlich. "Aber die Löhne und Gehälter der Menschen, die da arbeiten, haben damit nichts zu tun."
Die Tarifverhandlungen für den Sektor begannen am Mittwoch zunächst in den Tarifgebieten Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen. In Sachsen dauerte es nicht lang: Kurz nach Mittag erklärte die dortige IG Metall die erste Runde für beendet. "Dies ist nicht die Zeit für Taktiererei, für Hinhalten und Verzögern", kritisierte Bezirksleiter Schulze. Am Donnerstag folgen die ersten Verhandlungen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Thüringen, am Freitag in weiteren Bezirken.
Neben einem Gehaltsplus von sieben Prozent sind weitere Forderungen der Gewerkschafter eine pauschale Erhöhung der Vergütung für Auszubildende um 170 Euro und eine "soziale Komponente" für die unteren Einkommensgruppen. Zudem will die Gewerkschaft erreichen, dass mehr Beschäftigte zwischen mehr Freizeit oder mehr Geld wählen können. Die Friedenspflicht läuft bis zum 28. Oktober. Danach sind Warnstreiks möglich.
F.Carrillo--TFWP